Wieder in Gang kommen bei Parkinson

Beim Fortschreiten der Parkinsonerkrankung kann es eine Reihe von Symptomen geben, die Betroffene in ihrem Alltag einschränken. Etwa das sogenannte „Freezing of Gait“, bei dem die Füße am Boden festzukleben scheinen und der nächste Schritt einfach nicht gelingen will. Besonders gravierend kann dies im öffentlichen Raum sein, etwa wenn an einem Zebrastreifen die Autos anhalten und die Betroffenen dennoch nicht die Straße überqueren können. Oder beim Einsteigen in den Bus. Studien gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte der Menschen mit Parkinson vom „Freezing of Gait“-Phänomen betroffen sind, umso wichtiger sind also brauchbare Alltagsstrategien und geeignete Hilfsmittel.

Im Rahmen der physiotherapeutischen Behandlung wird trainiert, wie solche Freezing-Blockaden überwunden werden können. Dabei können externe Signale, wie Töne oder Lichtimpulse ein wichtiges und wirksames Hilfsmittel sein. Fachleute nennen die Signale „cues“, aber wie kann das nun konkret aussehen? Der Patient selbst oder ein Begleiter kann bis drei zählen, und bei drei geht es dann los. Ähnlich funktioniert Klatschen in die Hände oder rhythmusbetonte Musik. Wichtig ist, dass diese Reize immer wieder trainiert werden und sich fest verankern können.

Beim Einüben der Signale gilt: „Viel hilft viel

Im englischsprachigen Raum wird auch die sogenannte 5 S-Methode eingesetzt, der Grundgedanke ist dabei, den eigenen Körper und die Gedanken zur Ruhe zu bringen und dann aus dieser Ruhe heraus fokussiert den nächsten Schritt anzugehen.

  • Stop, also erstmal mit allen Versuchen aufhören und zur Ruhe kommen
  • Stand tall, das bedeutet, sich so groß wie möglich aufzurichten und gerade zu stehen
  • Shake it off will so viel sagen, wie erstmal durchatmen oder alles abschütteln
  • Shift your weight besagt, das Körpergewicht hin und her zu verlagern und das Freezing aufzulösen
  • Step forward, jetzt geht es los und der nächste Schritt wird gesetzt

Nicht alle Menschen reagieren auf die gleichen Signale, für manche können Hilfsmittel sinnvoll sein. Etwa ein Laserpointer, der in der Jackentasche mitgeführt wird und mit dessen Hilfe beim Freezing ein Lichtpunkt auf den Boden projiziert wird. Dieser Lichtpunkt dient als Impuls, den nächsten Schritt zu setzen. Die Rehabilitationstechnik hat diese Idee aufgegriffen und den Laserpointer in einen Gehstock integriert, sobald der Gehstock mit etwas Druck auf den Boden aufgesetzt wird, schaltet sich der Laserpointer ein und projiziert eine Linie auf den Boden. Diese Linie symbolisiert ein Hindernis und löst den Impuls aus, „über das Hindernis zu steigen“, so kommen die Betroffenen wieder in Gang.

Dieser Komfort hat allerdings seinen Preis, bei unseren Recherchen haben wir Kosten von über 500,- Euro für den Gehstock mit Laserpointer gefunden. Wir zeigen hier das Demo-Video eines Anbieters, damit Sie sich selbst ein Bild machen können. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass dies keine Empfehlung oder Bewertung des Produktes ist. Sprechen Sie mit Ihren Therapeuten über geeignete Möglichkeiten, das Freezing zu überwinden. Auch erfahrene Mitpatienten in der Selbsthilfe können hier wertvolle Erfahrungen teilen. Und falls Sie selbst gute Methoden oder Hilfsmittel kennen, schreiben Sie uns etwas darüber, damit auch andere davon profitieren können.