Forscher erwarten 2030 kausale Therapie

Die Parkinson-Wissenschaft ist davon überzeugt, bis zum Jahr 2030 erste ursächliche Therapien bei Morbus Parkinson einsetzen zu können. Damit könnte das Fortschreiten der Erkrankung gebremst oder sogar ihr Auftreten verhindert werden. Das betonte Prof. Dr. med. Günter Höglinger, der erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen bei der Pressekonferenz im März 2021.

„Die Wissenschaft hat mittlerweile das notwendige Know-how. Was fehlt, ist die stringente Förderung und Strukturierung dieser medizinischen Forschung. Mit der Parkinson-Agenda 2030 wollen wir dazu beitragen, diese wichtige neurologische Erkrankung 200 Jahre nach ihrer Erstbeschreibung endlich ursächlich behandlen zu können“, so Prof. Höglinger.

Die Impfstoffentwicklung in den vergangenen Monaten habe gezeigt, was eine fokussierte Forschung zusammen mit den Zulassungsbehörden und Gesundheitsministerien erreichen kann. Bei der Behandlung des Parkinson fehle bislang der nachhaltige politische Wille, die Erkenntisse der Grundlagenforschung zeitnah in angewandte Therapien zu übertragen. Dazu brauche es eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung, betonte Prof. Höglinger, Direktor der Neurologischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover.

Ein wichtiger Schritt, zu dem auch die Parkinson-PatientInnen beitragen können, ist der Aufbau eines Registers mit typisierten Patienten. Gerade bei den vielgestaltigen Formen des Parkinson benötigt die Wissenschaft eine deutlich umfassendere und standardisierte, klinische, biochemische und genetische Typisierung der verschiedenen Krankheitsvarianten. So können für neue Studien auch sehr schnell geeignete Patienten gewonnen werden.

Die komplette Pressemitteilung vom März 2021 finden Sie hier.

Foto: Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen