Neue Hirnschrittmacher nach Maß

Die Tiefe Hirnstimulation, kurz THS, hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem Standardverfahren bei fortgeschrittener Parkinsonerkrankung entwickelt. Ein Schwerpunkt aktueller Forschung ist es nun, bedarfsgerechte Hirnschrittmacher zu entwickeln, die z.B. nur beim Auftreten von Krankheitssymptomen aktiv werden. Darüber berichtete Frau Prof. Dr. med. Andrea Kühn in der Pressekonferenz beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung e.V. in Hamburg.

„Unsere Vision ist es, Neuromodulationsverfahren zu entwickeln, die mit
minimaler Invasivität an spezifischen Knotenpunkten des Netzwerks im Gehirn ansetzen, um die
krankheitsbedingt veränderte Hirnaktivität noch selektiver zu unterdrücken“

Prof. Dr. med. Andrea Kühn

Algorithmen unterstützen die Feineinstellung bei der THS
Bei der Tiefen Hirnstimulation werden den Patient*innen zwei feine Elektroden ins Gehirn implantiert.
Diese sind an einen Schrittmacher im Brustraum angeschlossen, der über unterschiedliche
Stimulationsparameter eingestellt und individuell angepasst wird. Das Austesten der bestmöglichen
Einstellung ist zeitaufwendig und erfordert einen mehrtägigen Klinikaufenthalt. Ein Forschungsteam der Universitätsklinik Charité in Berlin hat nun eine Software entwickelt, mit der die Einstellung der Elektroden schneller, angenehmer und wirksamer gestaltet werden könnte. Das neue Verfahren wurde in einer Studie mit 35 Parkinson-Patient*innnen überprüft und mit herkömmlichen Methoden vergleichen. „Es zeigte sich, dass beide Verfahren ähnlich gut zur motorischen Symptomkontrolle beitrugen, mithilfe der neuen Algorithmen jedoch wesentlich schneller, so Prof. Kühn.

Die komplette Pressemitteilung finden Sie hier.

Bildquelle: Das Porträtfoto von Frau Prof. Kühn wurde zur Verfügung gestellt von DGKN/Götz Schleser